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Nistkasten-Aktionen (Archiv)

Nistkästen für den Schulgarten

Schulklassen sollen - baldmöglichst - Nistkästen bauen und diese auf dem Schulgelände anbringen oder von den Schülern im heimischen Garten angebracht werden. Hierbei bestehen vielfältige, auch didaktische Möglichkeiten, die heimischen Wildtiere den Schülern näherzubringen und für sie begreifbar zu machen. Sogar fächerübergreifend kann der Nistkastenbau angegangen werden. Hier können sich verschiedene Schulfächer des Themas annehmen:
Sachkunde oder Biologie, Werkunterricht, Deutsch, Musik und Kunst. Kinder, die selbst einen Nistkasten gezimmert haben - selbst, wenn er krumm und schief war - werden lebenslang begeistert daran zurückdenken, wie es war, als die erste Kohl- oder Blaumeise darin einzog und eines Tages die Jungmeisen ihren ersten Flug in die weite Welt des Gartens wagten. So baut sich eine Beziehung, eine Liebe zur Natur auf.
Auch im Unterricht lasse sich dies von der Grundschule bis zur Mittelstufe gut nutzen. Ein Beispiel sei das Führen eines "Brut-Tagebuchs" aus Beobachtungen, die am selbstgebauten Nistkasten entstehen. Darüber lassen sich Erkenntnisse über das Brutverhalten, die Nahrungssuche und vieles andere mehr ableiten. Im Musikunterricht können Volkslieder zu heimischen Vogelarten angestimmt, im Kunstunterricht Bilder oder Skulpturen gefertigt und im Deutschunterricht Gedichte und Geschichten zu Vogelwelt und Jahreszeiten behandelt werden. Werden die selbstgebauten Nistkästen auf dem Schulhof aufgehängt, sind sie gerade für jüngere Kinder auch Attraktion in der Pause - allerdings sollten sie unzugänglich angebracht werden, damit sie keiner Zerstörung ausgesetzt sind. Zuhause angebracht, nimmt die ganze Familie freudig Anteil am Geschehen rund um den Nistkasten.
Jetzt ist noch Zeit, Nistkästen für viele Vogelarten zu bauen - vom Meisenkasten bis hin zu Nischenbrüterkästen für Rotschwanz, Bachstelze, Grauschnäpper sowie dem Kleiber-, Zaunkönig- oder Baumläuferkasten. Ausführlich erläuterte Baupläne hält der NABU dazu in seiner 30-seitigen Nisthilfen-Bauplansammlung bereit, der auch die Farbbroschüre "Vögel im Garten" beiliegt. Sie kann angefordert werden gegen Einsendung von 5 Euro beim NABU, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg.

 

 

Nistkästen im Rasteder Schlosspark (Archiv)

Nistkasten-AG bei der Arbeit im Schlosspark Rastede
Nistkasten-AG bei der Arbeit im Schlosspark Rastede

Auf Initiative des Rasteders Heiko Glave (†) sind 2006 in Zusammenarbeit mit der Sägerei Brötje von einer Schülergruppe der KGS Rastede unter Leitung des Werklehrers Gerold Dmitriew 30 Nistkästen für höhlenbrütende Vögel hergestellt worden. Die im Schloßpark angebrachten Nistkästen sind im November 2007 von den Nistrückständen der ersten Brutsaison befreit worden. Zusammen mit der Nistkasten-AG des NABU wurde diese Reinigungsaktion durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass 27 der Kästen von den Vögeln angenommen worden waren, das sind sehr gute 90 %.

Sie waren, nach den Nestbaumaterialien zu urteilen, überwiegend von Meisen (Blau-, Kohl-, Tannen- und Sumpfmeisen), aber auch von einem Kleiber und einem Trauerschnäpper besetzt worden. Das Entfernen des alten Nistmaterials ist wichtig, um den Jungvögeln der kommenden Brutsaison eine parasitenfreie Aufzucht zu ermöglichen.

Im Zuge dieser Aktion wurden von den NABU-Helfern weitere 24 von den KGS-Schülern gefertigte Nistkästen im Schloßpark angebracht. Weitere Aktionen sind 2009 in Planung.

07.03.2009: Bei einem Nistkasten-Pflegeeinsatz im Rasteder Schloßpark wurden von NABU-Mitgliedern und H. Glave insgesamt 54 Nisthilfen für Höhlen- und Nischenbrüter vom letztjährigen Nistmaterial befreit und, wo nötig, repariert bzw. umgehängt.

"Bearbeiteter" Nistkasten, Foto F. Lorenz
"Bearbeiteter" Nistkasten, Foto F. Lorenz

Dabei ergab sich, dass die Nistkästen zu über 94 % (!) in Anspruch genommen wurden bei nur drei Fehlbelegungen. Das Artenspektrum reichte von 10 Kleibern über 22 Blau-/Tannenmeisen, 14 Kohlmeisen, 4 Trauerschnäppern bis zu 1 Gartenrotschwanz.
Von den Schülern der KGS Rastede unter der Leitung ihres Werklehrers G. Dmitriew sind weitere 40 Nistkästen angefertigt worden, die noch im Frühjahr an geeigneten Stellen aufgehängt werden sollen.

19.12.2009:
Zusammen mit Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Rastede, des Freundeskreises Schlosspark und Heiko Glave wurden bei Schnee und eisigen Temperaturen (-9°) die inzwischen 100 Nistkästen im Schlosspark gereinigt, ausgebessert und, soweit die Kästen zur Brutzeit besetzt waren, anhand des Nistmaterials die Vogelarten identifiziert.

 

G. Dmitriev beim Anbringen eines Waldkauzkastens Foto: H. Lobensteiner
G. Dmitriev beim Anbringen eines Waldkauzkastens Foto: H. Lobensteiner

13. März 2010:

Mit Mitteln des Freundeskreises Schlosspark und unter tatkräftiger Mithilfe von G. Dmitriev wurden am 13. März acht Waldkauz-Nistkästen im Schlosspark an exponierten Stellen und in einem angrenzenden Privatwald aufgehängt. Bei einer Zählung des Waldkauzbestandes im Schlosspark wurden 2008 im Rahmen des "ADEBAR"-Programms sechs Brutpaare festgestellt. Interessant bleibt, ob tatsächlich der Waldkauz oder andere "Interessenten" (z. B. die Hohltaube) in den Kästen ihr Brutquartier nehmen werden.



 

zu Dritt gehts leichter...
zu Dritt gehts leichter...

19. Februar und 26. November 2011

 

Bei den beiden Nistkasten-Pflegeeinsätzen im Rasteder Schlosspark wurden von NABU-Mitgliedern und den Rastedern Heiko Glave und Gerold Dmitriev bei guten äußeren Bedingungen ca. 100 Nisthilfen für Höhlen- und Nischenbrüter vom letzt- bzw. diesjährigen Nistmaterial befreit und, wo nötig, repariert bzw. umgehängt. Dabei ergab sich, dass fast alle Nistkästen in Anspruch genommen wurden, aber in der Brutsaison 2011 eine relativ große Anzahl der Kästen nicht ausgebrütete oder taube Eier enthielten. Das ist in dieser Form noch nicht beobachtet worden. Der Grund für das anormale Verhalten der Vögel mag in den Brutbedingungen im Frühjahr zu suchen sein. Ob die Trockenheit im Mai mit ausbleibenden Insektenpopulationen Auslöser für diese Mißerfolge war, bleibt Spekulation, auf jeden Fall scheint das Wetter eine große Rolle gespielt zu haben.

Das angetroffene Artenspektrum anhand des Nestaufbaus und Inhalts reichte von Kleibern über Blau-, Kohl- und Tannenmeisen, bis hin zu Trauerschnäppern und einem Gartenrotschwanz.

 

Bericht und Fotos von Silke und Frank Lorenz
Bericht und Fotos von Silke und Frank Lorenz

12. Januar 2013: Von über 100 Nistkästen nur wenige nicht belegt !

 

Es ist notwendig, dass Nistkästen jährlich von Nistmaterial, Ungeziefer und Unrat befreit werden. Defekte und lose Kästen müssen wieder instand und eventuell umgesetzt werden. Der Einsatz lohnt sich: in der Regel werden alle Kästen bewohnt, wenn auch nicht immer mit der Tierart, für die die Nisthilfe bestimmt wurde.

Geeignet sind sie für die meisten Arten der Meisen, wie Kohl-, Blaumeise, Tannenmeise. Aber auch der Kleiber nimmt das Nistangebot an. Der Gartenrotschwanz ist nur selten anzutreffen.

Und was nicht passend ist, wird passend gemacht. Kleiber verändern das Einflugloch ihrer Nisthöhlen mit einer Mischung aus Speichel und Erdmaterial ihren Bedürfnissen an. Daher auch der Name Kleiber. Das ausgehärtete Material ist nur mit gutem Werkzeug zu lösen. Und manchmal hält das Kastengehäuse dem Druck nicht Stand. Was dem Kleiber zu groß, ist dem Specht zu klein. An einigen Einfluglöchern hat der Specht sein Handwerk angelegt. Auch diese Teile müssen ersetzt werden.

Einige kleine Nagetiere haben die Bruthöhlen für ihren Winterschlafplatz entdeckt. Diese werden sehr verschmutzt und übelriechend vorgefunden.

Die NABU-Aktion wurde in 3 Gruppen mit jeweils 3 Personen durchgeführt. Nach dem Öffnen wird das Nistmaterial ausgewertet. Bestimmen lässt sich die Art nach einem Kriterienkatalog: Federn, Moos, Halme, Tierhaare, Weichheitsgrad, Stabilität usw. Oftmals liegen noch nicht ausgebrütete Eier im Nest. Die 13 bis 17 mm kleinen Eier sind sehr zerbrechlich, werden in kleinen Behälter transportiert, zuhause vermessen und nach Form und Farbe ausgewertet.


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