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Amphibienteich Parkstraße

NABU erstellt 2017 mit Mitteln der BINGO-Umweltstiftung ein Amphibien-Ersatzbiotop


Der Teich an der Parkstraße zu unterschiedlichen Jahreszeiten - nach den hohen Wasserständen noch im Frühling fällt er im Sommer oftmals trocken.

Neues Biotop vor dem Eichenbruch, Foto H. Lobensteiner
Neues Biotop vor dem Eichenbruch, Foto H. Lobensteiner

 September 2017: Seit über 20 Jahren bemühen sich der NABU Rastede und die unmittelbaren Anlieger in der Parkstrasse, die in den Geestrandwäldern des Eichenbruchs überwinternden Amphibien im zeitigen Frühjahr sicher in ihr Laichgewässer an der Parkstraße zu bringen. Dazu stellt der Bauhof der Gemeinde einen längeren Drahtzaun entlang des straßenbegleitenden Entwässerungsgrabens auf. In eingegrabenen Eimern fangen sich dort Erdkröten, Frösche und Molche, die dann über die Straße an den großen (Fisch-) Teich getragen werden. Dabei geschieht es regelmäßig, dass es einzelnen Tieren immer wieder gelingt, den Zaun zu überwinden bzw. zu umgehen. In der Folge werden sie dann häufig von durchfahrenden Fahrzeugen überrollt.

 

So kommen trotz aller Maßnahmen und Bemühungen der Beteiligten viel zu viele Tiere zu Tode. Erschwerend kommt hinzu, dass der Teichbesitzer eine steile Spundwand am Teichrand eingebaut hat, sodass die Tiere zwar in den Teich aber, wie zu befürchten ist, schwerlich wieder herauskommen werden. So haben sich die jährlich festgehaltenen Bestandszahlen in den vergangenen 15 Jahren von ~1.400 geretteten Amphibien aktuell nahezu auf die Hälfte reduziert. Der NABU hat in der Vergangenheit mehrere Möglichkeiten zur Vermeidung der Straßenquerung der Amphibien ins Auge gefaßt, aber diese scheiterten entweder an den hohen Kosten (Tunnelbau, Straßendurchlass) oder an den Eigentumsfragen. Jetzt konnte man sich mit dem derzeitigen, sehr naturverbundenen Eigentümer des dem Laichgewässer gegenüberliegenden Grundstücks, Herrn Jakobus Smit, über die Neuanlage eines Ersatz-Laichgewässers verständigen. Die BINGO-Umweltstiftung Niedersachsen hat die überwiegende Finanzierung des Projekts übernommen und die Fa. Braukmann die Ausführung der Arbeiten übernommen.

 

 

 

Nun hoffen NABU und die interessierten Anwohner, dass das neue Laichgewässer nach und nach angenommen wird und damit der Aufbau der Zäune und der Eimertransport eingestellt werden können.

 

 

 

 Teichbaustelle im September 2017

Erdkrötenpaar im Laichgewässer, Foto S. Lorenz
Erdkrötenpaar im Laichgewässer, Foto S. Lorenz

...so war es bisher: Am Ausgang des Winters wird jedes Jahr Ende Februar/Anfang März zum Schutz der unter Naturschutz stehenden Kröten, Frösche und Molche ein Fangzaun an der Parkstraße in Hankhausen vom Bauhof der Gemeinde aufgestellt. In eingegrabenen Eimern werden so die in den Wäldern des Eichenbruchs überwinternden Amphibien auf dem gefahrvollen Weg zu ihrem Laichgewässer gefangen und zu ihrem Schutz über die Parkstraße getragen. Die Straße "Am Eichenbruch" wird in Abhängigkeit von der Witterung in der Zeit vom 15. Febr. bis 15. April zur Zeit der Amphibienwanderung von abends 19.00 bis morgens 07.00 Uhr auf jährlich neu zu stellenden Antrag des NABU Rastede für den Autoverkehr gesperrt. Ohne diese Hilfsaktionen würden Hunderte der geschützten Tiere vom Autoverkehr überrollt.

Krötenwanderung im Eichenbruch, Foto: S. Lorenz
Krötenwanderung im Eichenbruch, Foto: S. Lorenz

Das lokale Aussterben wäre dann die langfristige Folge.
Die Wanderzeit der Amphibien zu den Laichgewässern beginnt je nach Art und Witterung von Mitte Februar bis Mitte März und endet um den 15. April. In diesem Jahr begann die Wanderung aufgrund des langen Winters mit Frostnächten bis Anfang April erst in der 1. Aprilwoche. Durch ihre sensible Haut suchen sich die Tiere für ihre Wanderung feuchte und frostfreie Abende und Nächte aus. An der Parkstraße wurden im Frühjahr 2013 1.622 Tiere gezählt, deutlich weniger als in den Vorjahren. Es handelte sich dabei um 1.574 Erdkröten, 46 Grasfrösche und 2 Bergmolche. Trotz der vorbildlich angebrachten Fangzäune sind wieder viele Kröten überfahren worden.

Die durch die Sperrung der Straße "Am Eichenbruch" vor dem Überfahren bewahrten Tiere können dort nicht mehr gezählt werden. Für die Amphibien bedeutet das aber ein streßfreies Überqueren der Straße, zumal das Fangen in Eimern immer nur eine das Überleben sichernde Notlösung sein kann. Das Schließen und Öffnen der Sperrböcke wird wie in den Vorjahren vom NABU Rastede organisiert.

Dank gilt den ehrenamtlichen Helfern Frau Heinemann, Heiko Glave und Frank Lorenz für ihren Einsatz.

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